Selma Lagerlöf wurde am 20. November 1858 auf dem Familiensitz Marbacka in Värmland / Schweden geboren.
Selma Lagerlöf war eine bekannte schwedische Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts.
Sie gilt als eine der bekanntesten Schriftstellerinnen des Landes und gehört zu den wenigen schwedischen Autoren,
deren Werke unbestritten zur Weltliteratur zählen.
Schon als junges Mädchen las Selma Lagerlöf leidenschaftlich gern und interessierte sich für die Sagen und Geschichten ihrer Heimat,
die sie von ihrem Vater und ihrer Großmutter hörte. Auf dem Dachboden führte sie gern selbstgeschriebene Puppentheaterstücke auf.
1895 gab Selma Lagerlöf den Lehrerinnenberuf auf und unternahm zunächst bis 1896 eine große Reise durch Südeuropa.
Ergebnis dieser Reise war der Roman »Die Wunder des Antichrist«.
1906 schrieb Selma Lagerlöf ihr bekanntestes Buch, »Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen«.
Dieser Roman entstand im Auftrag des schwedischen Volkschullehrerverbandes und sollte in den Schulen als Lesebuch verwendet werden.
Nils Holgersson ist die phantastische Geschichte eines vierzehnjährigen Jungen, der zur Strafe für seine Bösartigkeit in ein
Wichtelmännchen verwandelt wird und gemeinsam mit den Wildgänsen durch ganz Schweden reist, wobei er in vielerlei moralische Konflikte gerät.
Nils Holgersson stellt gleichzeitig einen Erziehungs- und Entwicklungsroman und ein liebevolles Porträt Schwedens dar.
Die einzelnen Landschaften werden, häufig in Form von Sagen und Märchen, vorgestellt, wobei auch damals aktuelle Informationen
beispielsweise über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Schwedens eingestreut werden.
Nils Holgersson wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
1907 wurde Selma Lagerlöf die Ehrendoktorwürde der Philosophie von der Universität Uppsala verliehen. 1909 erhielt Selma Lagerlöf
– als erste Frau – den Literaturnobelpreis, „auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums und
der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen“, wie es in der Begründung hieß. 1914 wurde Selma Lagerlöf als erste Frau zum
Mitglied der Schwedischen Akademie gewählt.
Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Erzählungen
»Thale Thott«, »Gösta Berling«, »Christuslegenden« (1904), »Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen« (1907).
Auch nach dem Nobelpreis veröffentlichte Selma Lagerlöf bedeutende Romane,
darunter »Liljecronas Heim« (1911) und »Der Kaiser von Portugallien« (1914),
zwei Werke, in denen sie von ihrer Heimat und deren Menschen erzählt.
Ihr letztes großes Romanprojekt war die 1925-1828 erschiene Trilogie »Die Löwenskölds«,
die sich gleichzeitig als Geschichte eines schicksalsmächtigen Fluches und
als hellsichtige Analyse des Narzissmus’ der Zentralfigur lesen lässt.
Ein geplanter vierter Band kam nicht mehr zustande.
Selma Lagerlöf starb am 16. März 1940 auf dem Familiensitz Marbacka.
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