La Rochefoucauld-Biografie Startseite >>>

La Rochefoucauld
französischer Moralist und Schriftsteller
(1613 - 1680)

François de La Rochefoucauld wurde am 15. September 1613 in Paris geboren.

François VI. de La Rochefoucauld war ein zeitweise politisch aktiver französischer Adeliger und Militär, der jedoch vor allem als Literat in die Geschichte eingegangen ist.

La Rochefoucauld war ein französischer Moralist und Schriftsteller des 17. Jahrhunderts.
Er gilt als der Schöpfer des Aphorismus französischer Prägung.

Der französische Moralist und Schriftsteller François de La Rochefoucauld war ein bemerkenswerter Aphoristiker unter der Spielart des französischen und katholisch, stets ironisch geprägten Moralismus.

Die grundlegende Erkenntnis der Moralisten ist die, dass der Mensch neben legalen und ethischen auch gesellschaftliche Verhaltensnormen benötigt. Letztere sind dabei ausschlaggebend für den Erfolg und das Ansehen des Individuums in seinem Umfeld.

Bis 1653 war er Mitglied einer adligen Oppositionsbewegung gegen den Absolutismus.

1658 begann La Rochefoucauld mit der Abfassung kürzerer aphoristischer Betrachtungen über die Natur des Menschen allgemein und die Verhaltensweisen der Angehörigen der adligen Gesellschaft im Besonderen.

1664 gab er unter dem Titel »Réflexions ou sentences et maximes morales« eine Sammlung dieser pointierten, meist pessimistischen, oft sarkastischen Texte heraus.

Sein Hauptwerk sind die »Reflexionen oder moralische Sentenzen und Grundsätze«, entstanden von 1665 bis 1678.

Der Moralist La Rochefoucauld starb am 17. März 1680 in Paris.




  Moralistik


Michel Montaigne

Die literarische Bewegung der Moralistik hat sich ab der Renaissance von der italienischen Hofkultur über Westeuropa ausgebreitet. Beispiele für bedeutende Vertreter der Moralistik sind etwa Machiavelli und Castiglione in Italien, Montaigne und La Rochefoucauld in Frankreich, Francis Bacon und Thomas Browne in England, Quevedo und Baltasar Gracián in Spanien oder Thomasius und Knigge in Deutschland.

Die philosophischen Ursprünge der Moralistik finden sich in der Ethik der Antike und im Humanismus. Die grundlegende Erkenntnis der Moralisten ist die, dass der Mensch neben legalen und ethischen auch gesellschaftliche Verhaltensnormen benötigt. Letztere sind dabei ausschlaggebend für den Erfolg und das Ansehen des Individuums in seinem Umfeld.

Die ersten Moralisten waren politisch in die adlige Hofkultur eingebunden. Ihre zwischenmenschlichen Erfahrungen und Beobachtungen sammelten und kommentierten sie, anfangs vor allem in Essays oder Aphorismen.

In den Pariser Salons fanden der Witz und die Ironie der Moralisten großen Anklang. Sie beeinflussten spätere Autoren wie u. a. Voltaire, Georg Christoph Lichtenberg, Johann Wolfgang von Goethe, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Oscar Wilde und Jules Renard.

Die Moralistik hat literarische Erscheinungsformen herrvorgebracht, die sowohl den Erfahrungsbezug als auch die Unabgeschlossenheit der Reflektion wiederspiegeln. Dazu zählen vor allem Essay, Aphorismen und Kurzportrait, Formen in denen sich Einzelbeobachtungen wie auch Maximen der Lebensführung am besten formulieren ließen.




  Bearbeitungsstatus

Erstellt: 20.03.2009 Anzahl Akt: 3 Zuletzt aktualisiert: 26.05.2021





Machen Sie bitte Bookmark-Werbung auf folgenden Portalen