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Jean de La Bruyère
Jean de La Bruyère
französischer Moralist und Schriftsteller
(1645 - 1696)

Jean de La Bruyère wurde am 16. August 1645 in Paris geboren.

Jean de La Bruyère war ein französischer Moralist und Schriftsteller des 17. Jahrhudnerts.
Als Moralist wird er zu den großen französischen Klassikern gerechnet.

1684 wurde er, auf Empfehlung des großen Predigers Bossuet zum Hauslehrer von dessen Enkel bestellt, des Herzog von Bourbon.

Als Hauslehrer hatte er Umgang in adligen Kreisen und als Randfigur im hochadeligen Milieu wurde er zu dessen scharfen Beobachter.

1688 veröffentlichte er ein Bändchen mit dem Titel »Die Charaktere« mit den Charakteren oder Sitten seines Jahrhunderts.

1693 wurde La Bruyères als Höhepunkt seines Lebens in die Académie française gewählt.

Jean de La Bruyère starb am 10. Mai 1696 in Versailles einem plötzlichen Tod durch einen Schlaganfall.




  Moralistik


Michel Montaigne

Die literarische Bewegung der Moralistik hat sich ab der Renaissance von der italienischen Hofkultur über Westeuropa ausgebreitet. Beispiele für bedeutende Vertreter der Moralistik sind etwa Machiavelli und Castiglione in Italien, Montaigne und La Rochefoucauld in Frankreich, Francis Bacon und Thomas Browne in England, Quevedo und Baltasar Gracián in Spanien oder Thomasius und Knigge in Deutschland.

Die philosophischen Ursprünge der Moralistik finden sich in der Ethik der Antike und im Humanismus. Die grundlegende Erkenntnis der Moralisten ist die, dass der Mensch neben legalen und ethischen auch gesellschaftliche Verhaltensnormen benötigt. Letztere sind dabei ausschlaggebend für den Erfolg und das Ansehen des Individuums in seinem Umfeld.

Die ersten Moralisten waren politisch in die adlige Hofkultur eingebunden. Ihre zwischenmenschlichen Erfahrungen und Beobachtungen sammelten und kommentierten sie, anfangs vor allem in Essays oder Aphorismen.

In den Pariser Salons fanden der Witz und die Ironie der Moralisten großen Anklang. Sie beeinflussten spätere Autoren wie u. a. Voltaire, Georg Christoph Lichtenberg, Johann Wolfgang von Goethe, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Oscar Wilde und Jules Renard.

Die Moralistik hat literarische Erscheinungsformen herrvorgebracht, die sowohl den Erfahrungsbezug als auch die Unabgeschlossenheit der Reflektion wiederspiegeln. Dazu zählen vor allem Essay, Aphorismen und Kurzportrait, Formen in denen sich Einzelbeobachtungen wie auch Maximen der Lebensführung am besten formulieren ließen.