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John Locke
John Locke
englischer Philosoph
(1632 - 1704)

John Locke wurde am 29. August 1632 in Wrington bei Bristol geboren. Er entstammte einer kleinbürgerlichen, aber durchaus wohlhabenden Familie. John Locke war ein englischer Arzt sowie einflussreicher Philosoph und Vordenker der Aufklärung.

John Locke war ein einflussreicher englischer Philosoph und Vordenker der Aufklärung. Er war die ersten dreißig Jahre seines Lebens ein recht zufriedener Mensch. Er war einverstanden mit den Verhältnissen und freute sich, als die Monarchie in England nach der Cromwell-Zeit wieder hergestellt wurde. Er wünschte sich eine Regierung mit starker Hand.

Er bekannte sich zur anglikanischen Staatskirche und stand zum „Uniformitätsgesetz“, das für die strikte Einheit der Religion sorgte.

Locke gilt allgemein als Vater des Liberalismus. Er war zusammen mit Isaac Newton und David Hume der Hauptvertreter des britischen Empirismus. Des Weiteren ist er neben Thomas Hobbes (1588–1679) und Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) einer der bedeutendsten Vertragstheoretiker im frühen Zeitalter der Aufklärung.

Seine politische Philosophie beeinflusste die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, die Verfassung der Vereinigten Staaten, die Verfassung des revolutionären Frankreichs und über diesen Weg die meisten Verfassungen liberaler Staaten maßgeblich.

Locke studierte ab 1652 in Oxford Logik, Metaphysik und klassische Sprachen und schloss 1656 mit dem B.A., zwei Jahre später mit dem M.A. ab. Daneben interessierte er sich für Medizin und Naturphilosophie.

Locke wurde 1668 Mitglied der renommierten »Royal Society«, die sich naturphilosophischen (gemeint sind „naturwissenschaftliche“) Studien widmete. Locke hat Shaftesburys Einfluss wohl auch einen Teil seines nicht unwesentlichen Vermögens zu verdanken: Locke investierte auf Anraten seines Mentors in zahlreiche Handelsgesellschaften (Euchner 1998, S. 19). Shaftesbury stand für den Wirtschaftsliberalismus und wandte sich strikt gegen eine Rekatholisierung Englands. Vermutlich geschah es auch unter dem Einfluss Shaftesburys, dass Locke in seinen Schriften zur Toleranz für eine weitgehende Glaubensfreiheit eintrat.

Der Staat habe sich in die inneren Angelegenheiten wie der Regelung des Gottesdienstes nicht einzumischen. Hinter dem Toleranzgebot steckt bei Locke zunächst ein ökonomisches Kalkül: Locke sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Toleranz und der Wirtschaftskraft eines Staates, indem der Staat gerade die Tüchtigsten in Glaubensfragen unbehelligt lässt (vgl. Euchner 1998, 18 f.). Mit seiner Beziehung zu Shaftesbury machte sich Locke zugleich aber auch abhängig von dessen politischem Schicksal. Als Shaftesbury in Ungnade fiel und im Tower festgesetzt wurde, musste auch Locke das Land verlassen.
In seinem Werk »Two Treatises of Government« argumentiert Locke, dass eine Regierung nur legitim ist, wenn sie die Zustimmung der Regierten besitzt und die Naturrechte Leben, Freiheit und Eigentum beschützt. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, haben die Untertanen ein Recht auf Widerstand gegen die Regierenden.

Willensfreiheit beruht nach Locke also erstens auf der Fähigkeit, vor dem Handeln innezuhalten und zu überlegen, was man in der jeweiligen Situation tun sollte, welche Gründe für die eine oder andere Alternative sprechen. Zweitens setzt Willensfreiheit aber auch voraus, dass wir nach dem Überlegen dem Ergebnis der Überlegung gemäß entscheiden (und handeln) können. Nach Locke ist es sogar keine Einschränkung unserer Freiheit, wenn sich unsere Entscheidungen und Handlungen mit kausaler Notwendigkeit aus dem Ergebnis unserer Überlegungen ergeben. Im Gegenteil: Wenn es anders wäre, wäre unsere Wille gar nicht durch uns selbst bestimmt: "Deshalb unterliegt jeder Mensch kraft seiner Eigenart als vernunftbegabtes Wesen der Notwendigkeit, sich beim Wollen durch seine eigenen Gedanken und durch sein Urteil über das, was für ihn das beste ist, bestimmen zu lassen; sonst wäre er der Entscheidung eines andern als ihm selbst unterworfen, was ein Fehlen der Freiheit bedeuten würde."

Außerdem müsste man nach Locke ein Narr sein, wenn man sich wünschte, immer auch das zu tun können, was einem als falsch erscheint.
"Verdient es den Namen Freiheit, wenn man die Freiheit besitzt, den Narren zu spielen und sich selbst in Schande und Unglück zu stürzen? Wenn Freiheit, wahre Freiheit, darin besteht, daß man sich von der Leitung der Vernunft losreißt und von allen Schranken der Prüfung und des Urteils frei ist, die uns vor dem Erwählen und Tun des Schlechteren bewahren, dann sind Tolle und Narren die einzig Freien; allein ich glaube, keiner, der nicht schon toll ist, wird um einer solchen Freiheit willen wünschen, toll zu werden. Das stete Verlangen nach Glück und der Zwang, den es uns auferlegt, um seinetwillen zu handeln, wird meines Erachtens niemand als eine Schmälerung der Freiheit ansehen oder wenigstens nicht als eine Schmälerung, die zu beklagen wäre."

Die Zeit ab 1691 verbrachte Locke im Wesentlichen auf dem Landgut seiner Bekannten, Lady Masham. John Locke starb am 28. Oktober 1704 in Oates, Epping Forest, Essex.




Internet

John Locke Biografie Johnm Locke - www.rwi.uzh.ch
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  Bearbeitungsstatus

Erstellt: 14.03.2020 Zuletzt aktualisiert: 04.11.2021





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