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Wolfgang Neuss
Wolfgang Neuss
deutscher Kabarettist und Schauspieler
(1923 - 1989)

Wolfgang Neuss wurde am 3. Dezember 1923 in Breslau geboren.

Wolfgang Neuss ist ein bedeutender deutscher Kabarettist und Schauspieler des 20. Jahrhunderts.

Nach einer Lehre als Schlachter ging er in die Reichshauptstadt Berlin, um sich dort als Clown zu versuchen, landete aber zunächst in einer Anstalt für verwahrloste Jugendliche.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde er ab 1940 als Soldat an die Ostfront geschickt und verwundet. Im Genesungsheim machte er seine ersten Versuche als Komiker und Unterhalter. Zurück an der Front, schießt sich Wolfgang Neuss den Zeigefinger der linken Hand ab, um wieder ins Lazarett zu kommen.

Später floh er nach Dänemark und erlebte das Kriegsende in einem Internierungslager in Flensburg, wo er bereits bunte Abende mit seinem »Reichskabarett der Komiker« (Rekadeko) veranstaltete. Damit tourte er durch das zerstörte Deutschland. Wegen eines ungehörigen Witzes wurde er 1946 von der britischen Besatzungsmacht zu einem halben Jahr Haft verurteilt, kam aber nach wenigen Tagen wieder frei.

1949 lernte er Wolfgang Müller kennen, mit dem er sich auf Anhieb versteht. Die beiden waren als erfolgreiches Kabarett-Duo »Die zwei Wolfgangs« im Deutschland der Nachkriegszeit unterwegs.

Wolfgang Neuss - Ein faltenreiches Kind. 1950 gingen sie nach Berlin und werden am Kabarett »Die Bonbonniere« engagiert. Im selben Jahr erhielt Neuss seine erste Filmrolle. Zwei Jahre später arbeitete Neuss an zwei Programmen des Berliner Kabaretts »Die Stachelschweine« mit. Neuss schrieb Stücke, spielte Theater und führte Regie im Kabarett.

Das Duo Neuss / Müller fiel 1955 nach einer Theateraufführung von »Kiss me Kate« auf und erhielt fortan ein Filmangebot nach dem anderen. Auch als Sänger werden sie bekannt (unter anderem »Schlag nach bei Shakespeare« oder »Ach, das könnte so schön sein...«).

Legendär sind Neuss' Auftritte als Mann mit der Pauke in der Wirtschaftswunder-Zeit.
Ein schwerer Schicksalschlag zerstörte jedoch die erste grosse Erfolgsgeschichte im Kabarett der Nachkriegszeit: Sein Kabarettpartner Wolfgang Müller starb 1960 während der Dreharbeiten zu »Das Spukschloss im Spessart« bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz.

Er machte allein weiter und ging mit Soloprogrammen auf Tournee.

Trotz des Verlustes seines Kabarettpartners schaffte Neuss es an die Spitze der deutschen Kabarettisten. Doch ab Mitte der 60er Jahre verblasste sein Erfolg langsam. Seine Auftritte waren zwar noch ausverkauft, wurden aber von der Kritik verrissen.

Er fiel nun häufiger durch Drogenkonsum auf. In der 68er-Zeit der Studenten-Demonstrationen machte er sich politisch zunächst für die SPD, dann für die APO stark und nahm an Demonstrationen, Sit-Ins und anderen politischen Aktionen - mal auf der einen, mal auf der anderen Seite - teil. Seine Kabarettauftritte waren zunehmend schlechter besucht.

1969 verabschiedete er sich von der Bühne und vom Fernsehen und ging eine Zeit lang nach Chile, kehrte zurück und wurde bei der erneuten Einreise als Volksaufwiegler verhaftet und abgeschoben.

Abgesehen von seinem letzten Kinofilm »Chapeau Claque« (1973) und einem Auftritt als Mann mit der Pauke im laufenden Programm der Stachelschweine (November 1973) sah und hörte man während der 1970er Jahre fast nichts mehr von Neuss.

Es wurde es ruhig um Wolfgang Neuss in den 70er Jahren. Nach seinem letzten Film 1974 kam er erst 1979 wegen einer Verurteilung wegen Drogenbesitzes wieder in die Schlagzeilen. 1979 machte er Schlagzeilen, als er wegen Besitzes von Haschisch und LSD zu acht Monaten Freiheitsstrafe mit Bewährung verurteilt wurde.

Anfang der 1980er Jahre feierte er sein Comeback auf der Bühne und im Fernsehen, schreibt für Zeitungen und nahm Platten auf. Für sein Kabarett-Programm »Neuss vom Tage« im WDR erhielt er den deutschen Kleinkunstpreis.

1987 wurde er erneut wegen Drogenbesitzes zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Nachdem Wolfgang Neuss die Staatsgewalt wegen seines Drogenkonsums und die Medien durch jahrelange Propaganda und Boykotte doch dem Publikum vergraulen konnte, lebte er als verwahrloster kiffender „Guru des Kabaretts“ in Berlin.

Ich hab noch einen Kiffer in Berlin. Als zahnloser Späthippie (Indianerfrau) wurde er zur lebenden Legende in Berlin. Im Jahr darauf, an seinem 65. Geburtstag, verabschiedete er sich endgültig von seinem Publikum.

Am 5. Mai 1989 starb Wolfgang Neuss, nachdem noch bis wenige Tage vor seinem Tod ein Dokumentarfilm über ihn gedreht wurde.
Auf seinen Wunsch hin wurde er neben seinem Partner Wolfgang Müller beerdigt.



    Wolfgang Neuss-Hörbuücher

Kabarettgeschichte(n). Wolfgang Neuss. CD.
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Wolfgang Neuss. CD.
Quartett
Quartett '67, 2 CD-Audio
2 x Neuss von gestern, 2 Audio-CDs
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Ach das könnte schön sein. CD.
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Neuss Attacks. CD. Ick sitze hier und denke, sind die blöde.
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Ich hab noch einen Kiffer in Berlin.
Ich hab noch einen
Kiffer in Berlin





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