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Arthur Rimbaud
Arthur Rimbaud
französischer Dichter (1854 - 1891)

Arthur Rimbaud wurde am 24. März 1953 in Charleville an der Maas, nahe der Grenze zu Belgien. geboren.

Arthur Rimbaud war ein französischer Dichter, Abenteurer und Geschäftsmann. Arthur Rimbaud war einer der wortgewaltigsten und bis heute meistgelesenen Dichter Frankreichs, leitete mit freien Versen und einer umfassenden Revolte gegen die Tradition die lyrische Moderne ein. In dem berühmten symbolistischen Dreigestirn Mallarmé-Verlaine-Rimbaud war er sicherlich der Radikalste - die Bewegung des Surrealismus ist ohne ihn nicht zu denken.
Im Mai 1870 versuchte er eine erste Kontaktaufnahme zur literarischen Welt der Hauptstadt Paris. Er schickte dem arrivierten Lyriker und Vorsitzenden der Parnassiens, Théodore de Banville, mehrere Gedichte, darunter das bekannte Ophélie (Ophelia), mit der Bitte um Aufnahme in Band II von dessen Anthologie Le Parnasse contemporain (nach der sich anschließend die betreffende Dichtergruppe benannte). Durchaus selbstbewusst kündigte er Banville an, er werde in ein, zwei Jahren sicherlich auch selbst in der Hauptstadt präsent sein.

Im Spätsommer 1870 nahm das bis dahin äußerlich ruhige Leben des knapp 16-Jährigen eine tiefgreifende Wendung. Am 19. Juli 1870 hatte der französische Kaiser Napoleon III. dem König von Preußen den Krieg erklärt, sich aber rasch als militärisch unterlegen erwiesen. Mitte August begannen die Preußen und ihre Verbündeten, die Festung Sedan einzukreisen (Schlacht bei Sedan), die nur 25 km entfernt maasaufwärts von Charleville und der südlich hieran angrenzenden Garnison- und Festungsstadt Mézières lag.

Wenig später, am 29. August 1870, nutzte Rimbaud das allgemeine Durcheinander in seinem frontnahen Heimatort. Er setzte sich über den ausdrücklichen Wunsch seines Mentors Izambard hinweg, der seine Paris-Träume kannte, inzwischen aber in seine Heimatstadt Douai zurückgekehrt war. Und statt zu Haus bei seiner Familie zu bleiben, bestieg er heimlich einen Zug und fuhr nach Paris.

Ein wichtiges Motiv für ihn war offenbar, dass (wie er in einem Brief an Izambard beklagt hatte) keine neuen Bücher und Zeitschriften mehr in Charleville ankamen und er sich z. B. den neuesten Gedichtband von Paul Verlaine nicht beschaffen konnte, dessen Fêtes galantes (1869) er mit Begeisterung gelesen hatte.

Im September nahm er den knapp 17-jährigen Arthur Rimbaud bei sich auf, der ihm Gedichte zugeschickt hatte und den er nach Paris eingeladen hatte. Ende Oktober wurde er Vater eines Sohnes, doch begann er etwa zur selben Zeit ein homosexuelles Verhältnis mit Rimbaud. Es folgten lange verworrene Monate, während derer er hin und her pendelte zwischen Mathilde (die er des Öfteren bedrohte und misshandelte und zur Flucht zu ihren Eltern trieb), seiner Mutter und Rimbaud (der sich im Frühjahr 1872 für ein paar Wochen absentierte).

Erst die Begegnung mit dem zehn Jahre jüngeren Rimbaud hat die Kräfte seines Verstandes und seiner Phantasie zu höchster Leistung entfaltet. Er suchte eine Lebensform, die mit seinem bisherigen Leben, seiner Zeit, mit allem, was Durchschnitt und Bürgerlichkeit hieß, nichts mehr gemeinsam hatte.

Die Musik im Reim bildete die Hauptkunst des Paul Verlaine, bis er auf den auf die Gegenwart nichts gebenden Rimbaud traf, seine Unbekümmertheit im Leben und anschließend diesen selbst lieben lernte. Ab diesem Zeitpunkt war die Lyrik eines Verlaine nur noch im Widerstreit mit Rimbaud zu betrachten und gerade deshalb auf höchstem Niveau mit begeisternder Phantasie. Man spürt dieses insbesondere in Rimbauds »Eine Zeit in der Hölle«, welches er Verlaine entgegensetzte. Rimbaud schrieb: »Ich werde ein Arbeiter sein, und Rimbaud ihn als Höllengemahl und törichte Jungfrau abservierte.« Für Rimbaud war Verlaine nur ein masochistischer Opportunist, weder der Verdammnis noch der Erlösung wert.

Paul Vérlaine

Wie Rimbaud, der den Aufenthalt in der Hölle beendete mit einer Wendung nach innen, der auf dem Sterbebett sich bekehrte, war es Verlaine, der seine inneren Wurzeln wieder entdeckte. Aber immer verbunden mit der Sehnsucht nach erfüllter Liebe. Und so schrieb er als letzte Hoffnung, die sein ewiges Zweifeln besiegen sollte: "Ach leben, leben! Meine Schöne, das kalte Nichts besiegte mich, Doch leb ich dir im Herzen? Sprich!"

Paul Vérlaine

Am 7. Juli 1872 verließ Verlaine zusammen mit diesem Paris. Anschließend vagabundierte er mit ihm durch Nordostfrankreich, England und Belgien, sich mehrfach trennend und versöhnend, häufig depressiv und suizidgefährdet. Hierbei wurde er immer wieder von seiner Mutter aufgesucht und finanziell unterstützt.

Arthur Rimbaud starb am 10. November 1891 in Marseille.




    Arthur Rimbaud-Werke


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