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Johann Gottfried Seume
Johann Gottfried Seume
deutscher Dichter und Schriftsteller (1763 - 1810)

Johann Gottfried Seume wurde am 29. Januar 1763 in Poserna bei Weißenfals in Kursachsen geboren. Seume wurde im Jahre 1763 als Sohn des Landwirts und vormaligen Böttchers Andreas Seume und der Bauerntochter Regine Liebing geboren.

Johann Gottfried Seume war ein deutscher Schriftsteller und Dichter des 18. Jahrhunderts. Seume gilt als ein Dichter auf Wanderschaft, der jedoch seiner Heimat immer verbunden blieb.

Er besuchte die Dorfschule und die Lateinschule des Rektors Korbinsky in Borna. Von 1776 bis 1777 war er Schüler an der traditionsreichen Nikolaischulein Leipzig. Seume genoss eine langjährige Unterstützung und Stipendium durch den Grafen Hohentahl. Der junge Mann besuchte die Stadtschule zu Borna von Ostern 1777 bis Juni 1779.
Seume studierte 1780/81 an der Universität Leipzig Theologie und wurde 1781 auf dem … Seume studierte an der Universität Leipzig Theologie auf Anordnung des Grafen Hohenthal.

Er wurde 1781 auf dem Weg nach Paris von Soldatenwerbern in der thüringischen Stadt Vacha ergriffen, zum Dienst in der Armee gezwungen und vom Landgrafen von Hessen-Kassel an England für den Kampf im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg verkauft. In Vacha nahmen ihn die Werber des alten Landgrafen in Beschlag .

Im August oder September 1783 wurde er nach Bremen zurücktransportiert und nach einem Fluchtversuch von Werbern des Preußenkönigs Friedrich II. nach Emden gebracht, wo er bis 1787 als Musketier diente.

Ab 1787 war er Privatsprachlehrer in Leipzig, trieb daneben juristische und philologische Studien, 1791 Promotion zum Magister Artium. 1793 wurde Seume Sekretär des russischen Generals Igelström in Warschau, später russischer Leutnant.

Seume arbeitete von 1797 an bis zu seiner ersten großen Wanderung in Grimma als Korrektor bei seinem Freund, dem Verleger Göschen nach dessen Umzug seines Verlagshauses nach Grimma.

Johann Gottfried Seume

Ab 1801 begab sich der Dichter auf eine lange Wanderschaft. Er unternahm in den folgenden Jahren zwei große Reisen, die ihn in weite Teile Europas führten, so nach Syrakus, nach Russland, Finnland und Schweden.

1801 brach Seume zu einer Fußreise nach Sibirien auf und kehrte nach einem dreiviertel Jahr über Paris nach Leipzig zurück.

Neben den Schilderungen der durchreisten Landschaft nehmen politische, ökonomische und soziale Aspekte einen sehr großen Raum in dieser Reisebeschreibung ein. Wohin auch immer Seume kam, interessierten ihn nicht nur die Landschaft und die Städte und der manchmal schlimme Zustand der Wege, sondern vor allem das Leben der Menschen, das Wohlergehen besonders der einfachen Leute, und der Zustand von Wirtschaft und Landwirtschaft.

Syrakus um 1800 Im Dezember 1801 brach Seume zu einer Fußreise nach Sizilien auf. Am 6. Dezember 1801 ist Johann Gottfried Seume in Grimma bei Leipzig zu seiner legendären Wanderung nach Syrakus aufgebrochen. Am 1. April 1802 hatte er sein Ziel erreicht, im August 1802 war er wieder zu Hause. Über diese Reise berichtet Seume abschnittsweise in mehreren Rückblicken, die er größtenteils unterwegs schon verfasste. Seume, als leidenschaftlicher Wanderer bekannt durch seinen »Spaziergang nach Syrakus« im Jahr 1802, legte diese Strecke allerdings aus Zeitgründen nicht komplett zu Fuß zurück, sondern fuhr weite Strecken mit der Postkutsche.
Die Zeit um 1800 war sowohl politisch als auch kulturell eine bewegte Zeit in der europäischen Geschichte. Frankreich breitete mit Napoleons Truppen sich in Europa aus. So entstand durch Seumes Blick auf Land und Leute ein interessantes, subjektiv erlebtes Zeitpanorama der durchreisten Gebiete, versehen mit Seumes teils sehr klugen, manchmal auch etwas langatmigen Kommentaren. Hier wird Seume, der einen hohen Freiheitsdrang und großes Gerechtigkeitsempfinden hat, manchmal recht emotional und kann sich sehr empören, zum Beispiel findet er sehr klare Worte über die Leibeigenschaft in Russland oder über egoistisch und gedankenlos handelnde Fürsten.

Johann Gottfried Seumes Bericht von seiner meist zu Fuß zurückgelegten Reise nach Sizilien ist Reiseliteratur der ganz besonderen Art. Seine Route führte von Leipzig über Wien, Laibach, Venedig, Rom und Neapel nach Syrakus und wieder zurück über Mailand, Zürich und Paris.

Ein Dichter auf Wanderschaft. Seine Route führte von Leipzig über Wien, Laibach, Venedig, Rom und Neapel nach Syrakus und wieder zurück über Mailand, Zürich und Paris. Ein unmittelbar wirkendes, authentisches Bild ist entstanden, das nicht nur schöne Landschaften und die atmosphärische Leichtigkeit italienischen Lebens, sondern auch Einblick in soziale und politische Mißstände bietet. Die Alternative und Ergänzung zu Goethes »Italienischer Reise«. Mit seinem Werk »Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802« wurde Johann Gottfried Seume auf einen Schlag berühmt.

> Im April des Jahres 1805 begab sich Johann Gottfried Seume auf eine mehrere Monate dauernde, seine sogenannte nordische Reise - von Leipzig über Dresden, durch das heutige Polen, Litauen, Lettland und Estland nach Sankt Petersburg, wo er sich etwas länger aufhielt und von wo er einen Abstecher nach Moskau unternahm. Weiter ging es von Petersburg über Südfinnland, über Åland nach Schweden, und über Kopenhagen, Lübeck, Hamburg, Braunschweig zurück nach Leipzig.

Seine Eindrücke auf diesen Reisen beschrieb er mit besonderem Blick auf die jeweiligen sozialen, ökonomischen und politischen Verhältnisse. Johann Gottfried Seume gilt demnach als kulturhistorischer Reiseschriftsteller, der mit Genauigkeit und Nüchternheit über die Verhältnisse in fremden Ländern berichtete.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören neben seinen Gedichten »Spaziergang nach Syrakus« im Jahre (1802, 1803), »Mein Sommer« (1805, 1806), »Mein Leben« (Autobiographie) und »Apokryphen« (postum 1811).

Obwohl Johann Gottfried Seume vor allem als der »Spaziergänger nach Syrakus«, als Reisender fern seiner Heimat, in Erinnerung geblieben ist, war der sozialkritische Schriftsteller, Dichter und Publizist der Spätaufklärung auch überzeugter sächsischer Landsmann – und bisweilen sogar heimwehkrank nach seiner ‚Vaterstadt’ Leipzig. Immer wieder trieb es ihn fort aus seiner Heimat, doch kehrte er auch immer wieder zurück.

Johann Gottfried Seume war ein gebildeter versierter Zeit- und Sozialkritiker, der höchst unterhaltsam über die Verhältnisse seiner Zeit zu berichten wusste und zahlreiche Reiseberichte verfasst hat. Aufgrund seiner eigenen Erlebnisse als Soldat in Nordamerika und Deutschland setzte er sich besonders für die Freiheitsrechte einzelner Menschen und ganzer Völker ein.

Seume war wie sein Vorbild Winckelmann ein versierter Kunstkenner, der gerne mit der Behauptung kokettierte, kein Kunstsachverständiger zu sein.

Seume, der eine klassische antike Bildung genossen hatte, war ein Mensch mit einem ausgeprägten Gespür für Bildung, Humanität und Gerechtigkeit. »Die Gerechtigkeit ist die erste große göttliche Kardinaltugend, welche die Menschheit weiterbringen kann.«

Not und Krankheit verdüsterten seine letzten Lebensjahre. Johann Gottfried Seume starb am 13. Juni 1810 in Teplitz, Böhmen.




Internet

Johann Gottfried Seume Seume-Portal - www.seume.de
Spaziergang nach Syrakus - www.seume.de
Johann Gottfried Seume - Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 - klassikerforum.de
Spaziergang nach Syrakus - www.getabstract.com



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