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Martin Walser
deutscher Schriftsteller und Erzähler (* 1927)

Martin Walser wurde am 24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren.

Martin Walser ist ein bedeutender deutscher Schriftsteller und Erzähler der Gegenwart und ein typischer Vertreter der deutschen Nachkriegsliteratur. Der Schriftsteller vom Bodensee zählt zu den wichtigsten Nachkriegsautoren und war bereits in den 50er Jahren einer wichtigsten Autoren seiner Generation.
Walser zählt neben Grass, Böll und Johnson zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit und gehört zu den erfolgreichsten und meistgelesendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Er studierte Literatur und Philosophie und promovierte über den Prager Schriftsteller Franz Kafka.

Seit 1953 wurde Walser regelmäßig zu den Tagungen der "Gruppe 47" eingeladen, die ihn 1955 für die Erzählung »Templones Ende« auszeichnete. Er zählte zu den tonangebenden deutschsprachigen Intellektuellen.

Mit seinem ersten Roman »Ehen in Philippsburg« (1957) gelang Walser der literarische Durchbruch. Walser lebte von da an mit seiner Familie als freier Schriftsteller am Bodensee.

1961 schrieb er das Stück »Der schwarze Schwan«, in dem er die deutsche KZ-Schuld samt Reueverdrängung thematisierte.

1969 war Walser Lektor beim Suhrkamp Verlag.

Willy Brandt In den sechziger Jahren setzte sich Walser wie viele andere Intellektuelle für die Wahl von Willy Brandt zum Bundeskanzler ein. Er engagierte sich gegen den Vietnamkrieg und galt in den siebziger Jahren als Sympathisant der DKP, der er aber nie als Mitglied angehörte. In seinem späteren Leben fand eine Zuwendung zur bürgerlichen Seite hin statt.

Martin Walser wurde bekannt durch seine Darstellung innerer Konflikte der Anti-Helden in seinen Romanen und Erzählungen. Die Ehe- und Liebesverhältnissse seiner Romanfiguren sind unentwegt zwischen der Geborgenheit der Familie und der Abenteuerlust eines Flüchtigen hin und her gerissen.

Walser hat sich in seinen Romanen mit der Situation des heutigen Menschen, seiner Gedanken- und Gefühlswelt auseinandergesetzt. Liebe und Alter sind durchgängige Walser-Themen. Ein immer wiederkehrendes Motiv Martin Walsers ist das Scheitern am Leben. Bekannt wurde Walser durch seine Darstellung innerer Konflikte der Antihelden in seinen Romanen und Erzählungen.

In seinen Werken macht er häufig Anti-Helden zu seinen Protagonisten und setzt sich immer wieder mit der deutschen Geschichte auseinander. Walsers Helden sind den Anforderungen, die ihre Mitmenschen oder sie selbst an sich stellen, nicht gewachsen.

Walser versteht seine literarischen Figuren als Tonarten. Jede Figur ist eine andere Tonart, die in einem selbst lehendig bleibt.

Bekannt wurde Martin Walser auch durch seine Theaterstücke. Gleich mit seinem ersten Stück »Der Abstecher« (1961) sorgte er für heftige Diskussionen. Zum Beispiel, weil darin erstmals eine Bühnenfigur Umgangsdeutsch sprach, aber auch wegen der unverhohlenen Kritik an gesellschaftlichen Missständen.

Ein weiteres bekanntes Schauspiel ist »Ein fliehendes Pferd« (1985), welches nach einer sorgsam konstruierten Novelle entstand.

Martin Walser hat ein vielgestaltiges und erfindungsreiches literarisches Werk geschaffen. Er schrieb zahlreiche Romane, Novellen, Erzählungen und Theaterstücke. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane

Das Einhorn »Das Einhorn« (1966), »Brandung« (1985), »Jagd« (1988), »Finks Krieg« (1996), »Ein springender Brunnen« (1998). Zu seinem Alterswerk gehören die Romane »Der Lebenslauf der Liebe« (2000), »Tod eines Kritikers« (2002), »Der Augenblick der Liebe« (2004), »Angstblüte« (2007), »Ein liebender Mann« (2008) und »Mein Jenseits« (2010).

Sein gehässiger Roman »Tod eines Kritikers« (2002) ist auf den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki gemünzt.

Diejenigen seiner Altersromane, die sich mit mit den Themen Liebe und Alter beschäftigen, sind häufig Leidensgeschichten.

In seinem Roman »Angstblüte« (2007) stürzt sich sein Romanheld Karl von Kahn in die Liebe zu einer jungen Schauspielerin.

Walsers Roman »Ein liebender Mann« (2008) greift zum ersten Mal ein historisches Thema auf und erzählt von Goethes letzter Liebe Ulrike von Levetzow. Diese ist eine Projektion, Goethes Amour fou, die Besessenheit von dieser späten Liebe ein zeitloses Klagelied über das Lieben ohne geliebt zu werden.

Über Kauzigkeit im Alter erzählt Martin Walser in seiner Novelle »Mein Jenseits«. Der Autor legte im Frühjahr 2010 eine Novelle vor, welche mit dem Alter spielt, mit dem Titel »Mein Jenseits« vor. Inhalt sind die großen Themen des Lebens - wie Liebe, Identität, Alter, Sinn.

Der Novellist erhielt für sein umfassendes Werk zahlreiche Literaturpreise. 1981 erhielt er den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

In den 1960er Jahren war Walser neben Günter Grass und Hans-Magnus Enzensberger einer der tonangebenden Intellektuellen in Deutschland. Eine breite Auseinandersetzung der Gesellschaft mit der Vergangenheit hat auf literarischer Ebene durch Autoren wie Böll, Grass, Lenz, Walser schon Mitte der 60er Jahre vorbereitet - erst nach 68 richtig eingesetzt. Bekannt wurde Walser auch für seine Reden, besonders aus den 1960er Jahren, in denen er in seinem Protest gegen den Vietnam-Krieg politisch eindeutig Stellung bezog.

In seiner Dankesrede zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, in der er sich gegen eine "Instrumentalisierung des Holocaust als Moralkeule" wandte, entfachte er eine heftige Diskussion über die deutsche NS-Vergangenheitsbewältigung.

Der bodenständige Schriftsteller Martin Walser lebt heute in Überlingen am Bodensee.



    Martin Walser-Romane

Ein fliehendes Pferd
Ein fliehendes Pferd
Augenblick der Liebe
Augenblick der Liebe
Tod eines Kritikers
Tod eines Kritikers
Das Einhorn
Das Einhorn
Ein springender Brunnen
Ein springender Brunnen
Der Lebenslauf der Liebe
Der Lebenslauf der Liebe
Ein liebender Mann
Ein liebender Mann
Mein Jenseits
Mein Jenseits




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Martin Walser - www.martinwalser.de
Martin Walser-Biografie - www.dhm.de
Martin Walser zum 95. Geburtstag – Walserdeutsch - www.fr.de/kultur





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