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Wilhelm von Humboldt
deutscher Philosoph und Staatsmann (1767 - 1835)

Wilhelm von Humboldt wurde am 22. Juni 1767 als Sohn eines Offiziers in Potsdam geboren.

Wilhelm von Humboldt war ein preußischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann, bekannt auch als Bildungsreformer. Er war Leiter des preußischen Unterrichtswesens und schuf dort die humanistischen Gymnasien sowie die Universität Berlin.

Alexander von Humboldt

Wilhelm von Humboldt war ein bedeutender Gelehrter und Staatsmann des 18. und 19. Jahrhunderts. Er war der Bruder des Naturforschers und Universalgelehrten Alexander von Humboldt.

Aufgewachsen in Schloss Tegel, dem Familienbesitz der Humboldts, immatrikulierten sich die Brüder Alexander und Wilhelm 1787 an der Universität in Frankfurt an der Oder. Ein Jahr später gingen sie nach Göttingen. Ab 1790 trennten sich ihre Wege.

1791 heiratete Wilhelm Caroline von Dacheröden, die Tochter eines preußischen Kammergerichtsrates.

Humboldt arbeitete an verschiedenen philologischen Zeitschriften mit und schrieb seine ästhetischen Versuche über "Hermann und Dorothea". Es entstanden die "Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen".

Ab November 1797 weilte Humboldt in Paris. Hier wollte er seine Studien fortführen, aber auch die gesellschaftliche Entwicklung in Frankreich verfolgen.

Von 1802 bis 1808 vertrat Humboldt das Land Preußen beim Heiligen Stuhl in Rom.

Im Februar 1809 wurde er Sektionschef für Kultus und Unterricht im Ministerium des Innern in Berlin. In seiner Amtszeit entstand ein neu gegliedertes Bildungssystem, das allen Schichten mehr Chancen des Bildungserwerbs sichern soll.

Am 16. August 1809 wurde die Berliner Universität offiziell eröffnet. Humboldt hatte sich durchgesetzt, nicht zuletzt deshalb, weil er zwischen Februar 1809 und Februar 1810 Sektionschef für Kultus und Unterricht im Ministerium des Innern war und so einen entscheidenden Einfluss auf die Konstitution der Universität ausüben konnte.

Die Eröffnung der Berliner Universität im Oktober 1810 erlebte Humboldt allerdings nicht mehr in Berlin. Nach Auseinandersetzungen verlies er sein Amt bereits im Sommer und ging als preußischer Gesandter erst nach Wien, später nach London. 1819 schied er aus dem Staatsdienst aus.

Forum Fridericianum Wilhelm von Humboldt war ein führender Vertreter des humanistischen Bildungsideals. Seine Ideen wurden wegweisend für eine Universitätsreform. Das deutsche Hochschulsystem wurde durch diese Reform aus der kirchlichen oder konfessionellen Abhängigkeit gelöst. Die Universitäten wurden selbstverwaltete Einrichtungen, an denen Wissenschaftler frei forschten und unabhängig lehrten.

Der Universitätsreformer wollte, ganz im Sinne der Aufklärung und des erstarkten Bürgertums, die Unabhängigkeit der Universität vom Staat, freie Studienwahl und freie Studienorganisation.

Wilhelm von Humboldt wurde mit der Erneuerung des Bildungssystems beauftragt. Humboldt legte ein überaus liberales Reformprogramm vor, das die Bildung in Preußen völlig umkrempelte. Zum ersten Mal bekam das Königreich ein einheitliches, standardisiertes öffentliches Bildungssystem, das an die aktuellen Trends in der Pädagogik des progressiven Europa angelehnt war. Bildung als solche, erklärte Humboldt, müsse fortan von der Vorstellung technischer oder beruflicher Ausbildung losgekoppelt werden.

Auf Anraten des Philosophen und Sprachforschers Wilhelm von Humboldt gründete der preußische König Wilhelm III. die Universität Berlin. Humboldt war zu jener Zeit Direktor für Kultus und Unterricht im Innenministerium und reformierte nach dem Vorbild Pestalozzis das preußische Bildungswesen. Er setzte sich für das Prinzip der Freiheit von Forschung und Lehre ein, das wegweisend für viele Lehranstalten in ganz Europa wurde.

Maßgebend war sein Einfluss bei der Gründung der Berliner Universität 1810. Die Eröffnung der Universität im Oktober 1810 erlebte Humboldt allerdings nicht mehr in Berlin. Nach Auseinandersetzungen verlies er sein Amt bereits im Sommer und ging als preußischer Gesandter erst nach Wien, später nach London. 1819 schied er aus dem Staatsdienst aus.

Die 1810 errichtete Universität, an der bedeutende Wissenschaftler wie Hegel, der Theolgoe Schleiermacher, der Sanskritforscher Franz Bopp, der klassische Philologe August Boeckh und der Staatswissenschaftler Friedrich von Raumer lehrten, machte die preußische Hauptstadt nun auch zu einer Metropole des geistigen Lebens.

Im preußischen Innenministerium hatte er das Ressort Kultur und Unterricht inne. Er organisierte das Bildungswesen neu mit dem Ziel eine Allgemeinbildung zu vermitteln, die sprachliche und naturwissenschaftliche Fächer zum Verständnis der Welt miteinander verbindet. Auf ihn geht die Chancengleichheit aller Schichten im Bildungssystem zurück.

Sein staatsphilosophisches Hauptwerk »Ideen zu einem Versuch, die Wirksamkeit des Staates zu bestimmen« erschien 1851. In der Tradition Lockes bestimmt Humboldt die Aufgabe des Sttasts darin, die Freiheit des Individuums und die Herausbildung seiner Persönlichkeit zu sichern. Der Staat ist für Humboldt kein Selbstzweck, sondern ein Schutzrahmen und eine Sicherheitsgarantie für den Bürger.

Wilhelm von Humboldt publizierte eine grosse Anzahl wissenschaftlicher Werke. Als Sprachforscher war der Gelehrte ein Theoretiker des Sprachdenkens. Mit seinen Schriften zur Geschichts- und Sprachtheorie legte er den Grundstein zur modernen Sprachwissenschaft.

Charles Maurice de Talleyrand

Wilhelm von Humboldt war auch als preußischer Diplomat tätig. Er war Vertreter Preußens am Wiener Kongress und der einzige Diplomat, den Talleyrand fürchtete und daher 1814 als preussischen Gesandten in Paris ablehnte.

Der Philosoph und Staatsmann Wilhelm von Humboldt starb am 8. April 1835.




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