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Karl Raimund Popper
Karl Raimund Popper
britischer-österreichischer Philosoph (1902 - 1994)

Karl Raimund Popper wurde am 28. Juli 1902 als Sohn eines Rechtsanwalts in Wien geboren.

Karl Raimund Popper war ein bedeutender britischer Wissenschaftslogiker und Philosoph österreichischer Herkunft des 20. Jahrhunderts, der eine skeptische Erkenntnistheorie entwickelte.
Er war ein österreichischer und britischer Philosoph, Soziologe und Wissenschaftstheoretiker. Popper wurde insbesondere durch seine Forschungen zur wissenschaftlichen Methodik und seine Kritik am historischen Determinismus bekannt. Darüber hinaus gilt er als Begründer des kritischen Rationalismus.

Karl Raimund Popper hat mit seinen Arbeiten zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie den kritischen Rationalismus begründet. Popper war bekannt für seine Ablehnung der hergebrachten positivistisch-induktivistischen Sicht, der zufolge die wissenschaftliche Methode durch Verallgemeinerungsschlüsse von Beobachtungen auf auf wissenschaftliche Theorien gekennzeichnet sei. Er dreht den Prozess um und gesteht dem Aufstellenden jede Behauptung (These) zu, die dann methodisch zu widerlegen wäre, so sie nicht stimmen sollte.

Popper verließ vorzeitig die Schule und belegte an der Universität Wien als Gasthörer Vorlesungen in den Fächern Mathematik, Psychologie, Geschichte und Philosophie. 1919. Er trat einer sozialistischen Studentenvereinigung bei.

1928 promovierte er und unterrichtete danach als Hauptschullehrer in Wien.

Nachdem er Anfang der 1920er Jahre miterlebt hatte, wie bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Kommunisten und der Wiener Polizei acht Menschen ums Leben kamen, wandte er sich schockiert vom Marxismus ab und wurde zu einem seiner konsequentesten Kritiker.

1930 erhielt Popper eine Anstellung als Hauptschullehrer in Wien, die er bis 1935 innehatte. Ebenfalls in diesem Jahr heiratete er seine Kollegin Josefine Anna Henninger.

1934 erschien sein Buch »Die Logik der Forschung. Zur Erkenntnistheorie der modernen Naturwissenschaft«. Als sein philosophisches Hauptwerk gilt »Die Logik der Forschung« von 1934, die Popper bis zu seinem Lebensende immer wieder durch Fußnoten und Anhänge erweiterte.

Karl Raimund Popper

Sein wissenschaftstheoretisches Hauptwerk »Logik der Forschung« erschien schließlich in einer Schriftenreihe des Wiener Kreises, obwohl Popper darin deren Positivismus kritisierte. Diese großzügige Möglichkeit der Veröffentlichung brachte ihm fälschlich den Ruf eines Positivisten ein. Seine Abhandlung wurde von den Angehörigen des Wiener Kreises als ein ihren Diskussionen entsprungenes Werk gewürdigt. Die darin beschriebene Forderung nach Falsifizierbarkeit von Aussagen gilt heute als Grundlage der modernen wissenschaftlichen Arbeit.

Von 1935 bis 1937 hielt er sich in England auf und unternahm Reisen durch Europa. Von 1937 bis 1945 lebte er in der Emigration in Neuseeland, wo er Dozent für Philosophie an der Universität in Christchurch war. 1945 erschien sein Buch "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde", das in 26 Sprachen übersetzt wurde. 1946 kehrte er nach England zurück und wurde Professor an der »University of London«.

1937 wurde die politische Lage in Österreich zusehends angespannter und Popper erwartete den Anschluss Österreichs an Deutschland. In dieser Situation nahm er das Angebot einer Dozentur am »Canterbury University College« in Christchurch, Neuseeland, gern an. 1937 kündigten Popper und seine Frau ihre Lehrerstellen und emigrierten nach Neuseeland.

Im Winter 1944/45 erhielt Popper - vor allem durch Unterstützung von Friedrich August von Hayek - das Angebot, an der »London School of Economics and Political Science« zu lehren, welches er annahm. Anfang Januar 1946 traf das Ehepaar in London ein, wo Popper seine Lehrtätigkeit als Außerordentlicher Professor aufnahm. 1949 wurde er parallel Professor für »Logik und wissenschaftliche Methodenlehre« an der Universität London. Popper arbeitete dort von 1949 bis zu seiner Emeritierung 1969.

Als Begründer des Kritischen Rationalismus vertrat Popper die Idee, dass man sich der Wahrheit und den wissenschaftlichen Erkenntnissen nur durch Experimente nähern könne.

Karl Raimund Popper kreierte eine völlig neue Herangehensweise an wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung, die in ihrer kritischen Betrachtung bis zu den Lehren von Heraklit, Platon und Aristoteles zurückblickt. Subjektive Erkenntnis versus objektiver Wahrheit. Eine Vermutung, eine Hypothese bildet den Ausgangspunkt. Auf dem Weg der Wahrheitsfindung wird die Hypothese kritisch überprüft.

Seine Lehre des »Kritischen Rationalismus« grenzt sich deutlich auch von irrationalen Lehren ab. Als Beispiel einer irrationalen Lehre führte der österreichische Philosoph die "conspiracy theory of society" an. Sie postulierte einflussreiche Männer und Machtgruppen, die für die Weltwirtschaftskrise und andere globale Übel verantwortlich wären. Laut Popper glaubten Adolf Hitler und Joseph Goebbels an die konspirativen Protokolle der Weisen von Zion.

Karl Popper entwickelte die Theorie der offenen Gesellschaft , in der er den Historizismus kritisierte und die Demokratie verteidigte.

Karl Poppers Idee der Demokratie lässt sich als eine Theorie der Kontrolle von Macht verstehen, vor allem in Abgrenzung zu autoritären Herrschaftssystemen. Popper hat in diesem Zusammenhang mehrere Paradoxien (Toleranz, Freiheit, Demokratie und Souveränität) herausgearbeitet.

Daneben findet sich bei ihm eine starke Betonung der Abwahl der politischen Führung. Insgesamt ist Poppers Demokratiekonzeption stark auf den institutionellen Rahmen, basierend auf Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, ausgerichtet. Sie weist dabei eine hohe Reformorientierung auf, was sich auch in Poppers Betonung einer kritischen Partizipation der Bürger am politischen Gemeinwesen widerspiegelt. Zugleich zeigt ein nähre Betrachtung, dass es sich bei der Demokratie um ein Mittel handelt, welches den Werten einer offenen Gesellschaft, vor allem der individuellen Freiheit, zum Durchbruch verhelfen soll.

Der österreichisch-britische Philosoph Karl Popper trug wesentlich zur Popularität und negativen Konnotation des Begriffs Verschwörungstheorie bei. Die Verschwörungstheorie geht auf den Ahnherren Popper zurück. In seinem Werk »Die offene Gesellschaft und ihre Feinde« sprach er 1945 von einer „Verschwörungstheorie der Gesellschaft“. Eine "Verschwörungstheorie" nach Popper entspricht der falschen Theorie, daß, was immer sich in einer Gesellschaft ereignet, das Ergebnis eines Planes mächtiger Individuen oder Gruppen ist.

1965 wurde Karl Popper von Queen Elisabeth II. für sein Lebenswerk zum Ritter geschlagen und durfte sich fortan Sir nennen.

1969 emeritierte er, publizierte aber stetig weiter. Er war Mitglied der von Hayek gegründeten liberalen Denkfabrik »Mont Pelerin Society«, der »Royal Society« (London) sowie der »International Academy of Science«.

Karl Poppers Idee der Demokratie lässt sich als eine Theorie der Kontrolle von Macht verstehen, vor allem in Abgrenzung zu autoritären Herrschaftssystemen. Popper hat in diesem Zusammenhang mehrere Paradoxien (Toleranz, Freiheit, Demokratie und Souveränität) Popper vertrat die Auffassung, daß der Vorzug der Demokratie der ist, daß ihre Fehler korrigierbar sind und daß Fortschritt über Fehlschritte möglich ist.

Popper erhielt die folgenden Auszeichnungen, Medaillen und Preise: Mitglied der »British Academy« (1958), »Knight Bachelor« (1965), Mitglied der »Royal Society« (London) sowie der »International Academy of Science«.

Befreundet war er u.a. mit dem deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt.

Karl Raimund Popper starb am 17. September 1994 in East Croydon in der Nähe von London. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Lainzer Friedhof in Wien-Hietzing.




  Lehre von Karl Raimund Popper


Karl Raimund Popper ist der Begründer des kritischen Rationalismus, der die Unbeweisbarkeit wissenschaftlicher Gesetze annimmt, von denen bestenfalls gesagt werden kann, daß sie bisher alle Versuche der Falsifizierung durch Gegenbeweise überstanden habe.

Alle Dinge bestehen nur aus wahrgenommenen Sinnesdaten, sind also nur logische Konstruktionen.

Karl Popper hat das Verifikations- durch das Falsifikationsprinzip ersetzt: Theorien müssen widerlegbar sein, müssen der empirischen Nachprüfung durch Experimente ausgesetzt werden.




Internet


Die offene Gesellschaft und ihre Feinde - www.zeit.de
Karl Popper und das Paradoxon der Toleranz



  Bearbeitungsstatus

Erstellt: 20.03.2009 Anzahl Akt: 4 Zuletzt aktualisiert: 26.05.2021





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