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Ludwig Wittgenstein
Ludwig Wittgenstein
österreichisch-britischer Philosoph, Logiker und Analytiker
(1883 - 1951)

Ludwig Wittgenstein wurde am 26. April 1889 in Wien als Sohn einer Wiener Industriellenfamilie geboren.

Ludwig Wittgenstein war ein berühmter österreichisch-britischer Philosoph, Logiker und Analytiker des 20. Jahrhunderts. Er gilt als der philosophische Vater analytischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und Vertreter der »Wiener Moderne«. Wittgenstein gilt als herausragender Vertreter des Logischen Positivismus und der analytischen Sprachphilosophie.

Ludwig Wittgenstein gilt als der Hauptvertreter der analytischen Philosophie und war der Schüler von Bertrand Russell. Er war ein analytischer Philosoph der Sprache und sprachkritischer Philosoph und gilt als Begründer der sprachanalytischen Philosophie.

Maßgeblich beeinflußt wurde Wittgenstein durch Arthur Schopenhauer und Bertrand Russell, dessen Schüler er im Cambridge war. Während des Studiums der Ingenieurwissenschaften in Berlin und Manchester wurde er mit Bertrand Russells Schriften über die Grundlagen der Mathematik bekannt.

Bertrand Russell

1912 wechselte er nach Cambridge, um Mathematik und Logik zu studieren, wo Bertrand Russell, Philosoph, Logiker, Mathematiker als Dozent für Mathematik lehrte.
Er war einer der bedeutendsten britischen Mathematiker und Philosophen des 20. Jahrhunderts.
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Ab 1912 begann Wittgenstein an seinem ersten Werk zu arbeiten, die »Logisch-philosophische Abhandlung«. Das Herzstück seiner Philosophie, den berühmten »Tractatus Logico-Philosophicus«, schrieb Wittgensein in todessüchtiger Stimmung im Kanonendonner an der Front des Ersten Weltkrieges. Mit der Veröffentlichung der »Logisch-philosophischen Abhandlung« glaubte Wittgenstein, seinen Beitrag für die Philosophie geleistet zu haben. Dass Wittgenstein nicht unbedingt an falscher Bescheidenheit litt, wurde nicht bloß durch jene bekannte Sentenz aus dem Vorwort des »Tractatus« belegt, in welcher er meinte, "die Probleme im Wesentlichen endgültig gelöst zu haben."
Mit der Logisch-philosophischen Abhandlung vollzog Wittgenstein den linguistic turn (sprachkritische Wende) in der Philosophie. In der Wittgensteinschen Variante bedeutet dies unter anderem: Philosophische Probleme kann nur verstehen oder auflösen, wer begreift, welche Fehlanwendung von Sprache sie erzeugten.

Zwischendurch nahm Wittgenstein als Freiwilliger am ersten Weltkrieg teil. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die „Logisch-philosophische Abhandlung“ veröffentlicht. Er wandte sich zunächst von der Philosophie ab und wurde Volkshochschullehrer.

Tractatus logico-philosophicus. Logisch-philosophische Abhandlung

1921 veröffentlichte er "Tractatus Logico-Philosophicus", eine umfassende Theorie über die Grundlagen der Logik und die Wirkungsarten der Sprache. 1939 erhielt Wittgenstein eine Professur in Cambridge,
Der »Tractatus« war das einzige Buch, das Wittgenstein zu seinen Lebzeiten 1921 veröffentlichte.

Schopenhauers Mischung zwischen Aufklärung, Wissenschaftsorientierung und Mystik hat ihren vielleicht erstaunlichsten Einfluss auf einen Denker ausgeübt, dem man auf den ersten Blick kaum mit ihm in Verbindung. bringen würde: Ludwig Wittgenstein, den philosophischen Vater analytischen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Am deutlichsten ist der Einfluß Schopenhauers in Wittgensteins »Tractatus logico-philosophicus« erkennbar. Dort zieht er wie Kant und Schopenhauer, eine strikte Grenze zwischen dem Bereich des Erkenntnismöglichen, dem Sagbaren und dem Bereich der Transzendenz, dem, wovon man nicht sprechen kann. Dazu gehören die großen Sinnfragen der Philosophie und auch die Fragen nach einer Werteorientierung des menschlichen Handelns.

Wie Schopenhauer bindet Wittgenstein das Ethische an die metaphysische Voraussetzung einer Wirklichkeit, die nur in einer mystischen Erfahrung erreichbar ist. "Es ist klar", schreibt er, "dass sich die Ethik nicht aussprechen rässt. Die Ethik ist transcendendal". Das Ethische ist hier im Schopenhauerschen Sinne gebraucht als der Bereich, in dem sich der Sinn des Lebens und der Welt fur uns realisiert. Auf ihn können wie nur hinweisen: Er lässt sich »zeigen«, z.B. durch eine bestimmte Art des Lebens und Handelns, aber er lässt sich nicht "aussagen" oder durch Regeln und Gebote ausdrücken. Wie Schopenhauer ist Wittgenstein ein philosophischer Januskopf: Nach der einen Seite durchmisst er die Möglichkeiten rationaler Welterforschung. Nach der anderen seite sucht er Lebens- und Sinnerfüllung im Bereich des Mystischen.

In einer strengen Abfolge von nummerierten Sätzen gelang es Wittgenstein, einen poetischen Stil mit einer ernsthaften Behandlung der Logik und Grenzen der menschlichen Erkenntnis zu verbinden.

"Was denkbar ist, ist auch möglich." heisst es im »Tractatus logico-philosophicus«. Der »Tractatus ist am berühmtesten für seinen Schlusssatz: "Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."

Wittgenstein wandte sich danach der Veröffentlichung anderen Tätigkeiten zu. Noch während der Kriegsgefangenschaft in Italien entschied er sich, vermutlich unter dem Eindruck der Lektüre von Leo Tolstoi, für den Beruf des Lehrers.

Während des Ersten Weltkrieges schlug er sein Erbe aus. Sein gewaltiges, geerbtes Vermögen teilte er unter seinen Geschwistern auf, einen Teil spendete er jungen Künstlern, unter anderem Adolf Loos, Georg Trakl und Rainer Maria Rilke.

Zunächst besuchte er 1919/1920 die Lehrerbildungsanstalt in Wien. Danach wurde er von 1920 bis 1925 Volksschullehrer in einem Dorf in Niederösterreich. Danach wurde er für einige Jahre Volksschullehrer in Trattenbach südlich von Wien.

Von 1926 bis 1928 erstellte er zusammen mit dem Architekten Paul Engelmann, für seine Schwester Margarete Stonborough-Wittgenstein ein repräsentatives Stadt-Palais in Wien (Haus Wittgenstein). Das Palais wurde im Stil des Kubismus erbaut, zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens in Wien und zu einem Treffpunkt des „Wiener Kreises“ - der philosophischen Richtung, deren Begründer Ludwig Wittgenstein war.

Im Jahre 1929 nahm er seine philosophische Tätigkeit wieder auf und forschte an der Universität Cambridge. Dort verfasste er viele Notizen, die später zum Werk »Philosophische Untersuchungen« führten, das allerdings erst nach dem Tod von Wittgenstein veröffentlicht wurde. Ende der 1920er Jahre begann Wittgenstein sich wieder intensiv mit philosophischen Fragen zu beschäftigen. Dabei stand er in Kontakt zu einigen Mitgliedern des Wiener Kreises, dessen Diskussionen er maßgebend beeinflusste.

1929 gab Wittgenstein seinen Job als Volksschullehrer auf und kehrte auf Umwegen nach Cambridge zurück.

Während der dreißiger Jahre gab Wittgenstein zahlreiche Kurse und Vorlesungen. Immer wieder versuchte er, seine neuartigen Gedanken, die er unter anderem in Auseinandersetzung mit seinem Erstlingswerk entwickelte, in Buchform zu verfassen.

Philosophische Untersuchungen Etwa ab 1936 begann Wittgenstein an den Arbeiten zu den »Philosophischen Untersuchungen«, die sich bis etwa 1948 hinzogen. Dieses zweite große Werk hat er selbst weitgehend fertig gestellt, es erschien jedoch erst postum im Jahre 1953. Hierdurch gelangte er schnell zu Weltruhm.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 nahm der Jude die britische Staatsangehörigkeit an und wurde 1939 zum Philosophieprofessor in Cambridge berufen. Diese Professur behielt er bis 1947.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Wittgenstein seine Philosophischen Untersuchungen fort und arbeitete unter anderem an der Philosophie der Wahrnehmung und zu den Themen Gewissheit und Zweifel. Aber auch zu vielen kulturellen und wissenschaftstheoretischen Themen hat Wittgenstein Beiträge geliefert.

Im Oktober 1947 beendete Wittgenstein seine Tätigkeit an der Universität, um sich ganz seiner Philosophie zu widmen. Er lebte von da an zurückgezogen und verbrachte einige Zeit in Irland.

Die Besonderheit an Ludwig Wittgenstein war sein radikal neuer Denkstil. Ein unreflektierter Sprachgebrauch und die konventionelle Verwendung von Begriffen innerhalb der Philosophie sind für Wittgenstein die Ursache der Verwirrung beim Lösen philosophischer Probleme. Die sinnvolle Sprachverwen- dung einer normalen Sprache in sinnvollen Kontexten ist sein Lösungsansatz. Wittgenstein lieferte jedoch keine explizit formulierte Theorie und ließ trotz seiner konzisen, klaren Sprache Spielraum für die eigenen Gedanken des Lesers.


Wittgenstein lieferte einen neuen Denkansatz in der neuzeitlichen Philosophie: Er war der Auffassung, das philosophische Probleme aus der Verwendung von Wörtern aus unpassenden Kontexten entstehen.

Er ist der Schöpfer bahnbrechender Herangehensweisen für die Philosophie der Logik, der Sprache und des Bewusstseins.

Ludwig Wittgenstein

Ziel des Philosophierens ist die Unterscheidung von sinnvollen und unsinnigen Sätzen durch eine Klärung der Sprache. Die Hauptgedanken des Tractatus erwuchsen aus der Auseinandersetzung - und in gegenseitiger Befruchtung - mit Bertrand Russell, und gehören zur Philosophie des Logischen Atomismus.

Seine beiden Hauptwerke »Logisch-philosophische Abhandlung« (»Tractatus logico-philosophicus«) (1921) und »Philosophische Untersuchungen« (1953, postum) wurden zur Grundlage zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der analytischen Sprachphilosophie.

Wittgenstein verwarf später in seinem Leben einige Gedanken seines Erstwerks »Logisch-philosophische Abhandlung«. Deshalb unterscheidet man oft zwischen dem „frühen Wittgenstein“ und dem „späten Wittgenstein“.

Ludwig Wittgenstein, der Begründer der Sprachphilosophie, entwarf in seinem Spätwerk den Begriff des „Sprachspiels“ als Medium, in dem sich alles Weltverständnis bewegen muss.

Ludwig Wittgenstein starb am 29. April 1951 in Cambridge an einem Krebsleiden.



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  Bearbeitungsstatus

Erstellt: 20.03.2009 Zuletzt aktualisiert: 26.04.2022





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