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Ernst Bloch
Ernst Bloch
deutscher Philosoph
(1885 - 1977)

Ernst Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein als Sohn eines Bahnbeamten geboren.

Ernst Bloch war ein deutscher Philosoph, der vom Marxismus beeinflußt wurde. Der einfußreiche Denker gilt als einer der wichtigsten deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts.

1908 tauchte er erstmals in Berlin auf, wo er die Bekanntschaft mit dem Lebensphilosophen Georg Simmel machte. Bloch war tief beeindrckt von diesem Mann, der schrieb, daß das Leben immer über seine geisige Existenz hinausdrängt.

Als engagierter Gegner des Krieges ging er von 1917 bis 1919 mit seiner Frau in die Schweiz und war in Bern für das Archiv für Sozialwissenschaften tätig. 1917 beendete er in Locarno sein Werk Geist der Utopie, in welchem er seinen Begriff „Konkrete Utopie“ entwickelte. Nunmehr verstand er sich als Sozialist, gleichzeitig nahm er eschatologische Gedanken in sein System auf und beschäftigte sich mit dem so genannten Ende der Geschichte durch eine neue Welt.

Nach Kriegsende, nachdem Deutschland eine Republik geworden war, verließ er die Schweiz und trat in München der Kommunistischen Partei Deutschlands bei. In den 1920er Jahren lebte er wiederum in Berlin als freier Journalist ohne feste Anstellung, unterbrochen von zahlreichen Reisen u. a. nach Italien, Paris und Sanary-sur-Mer. 1925/26 hielt er sich in Tunesien auf, 1929 in Wien.

Anfang der 1920er Jahre lernte Bloch viele Menschen, die für seine geistige Entwicklung wichtig waren. So auch den legendären Soziologen Max Weber, der in Heidelberg lehrte.

Der Dichter Bertolt Brecht war seit dem frühen Zwanziger Jahren mit Ernst Bloch befreundet. 1933 emigrierte Bloch zuerst nach Wien und Prag, später nach Amerika. Bloch verließ nicht nur Deutschland, mehr noch: er verließ das wichtigste Stück Heimat: den deutschen Sprachraum.

Bloch ist der Philosoph der „konkreten Utopien“, der Tagträume und des »Prinzip Hoffnung«. Im Zentrum seines Denkens steht der über sich hinausdenkende Mensch. Das Bewusstsein des Menschen ist nicht nur das Produkt seines Seins, es ist vielmehr mit „Überschuss“ ausgestattet. Dieser „Überschuss“ findet seinen Ausdruck in den sozialen, ökonomischen und religiösen Utopien, in der bildenden Kunst, in der Musik und in den Tagträumen.

»Das Prinzip Hoffnung« ist das philosophische Hauptwerk von Ernst Bloch und entstand in den Jahren 1938 bis 1947. Das Werk gilt als epochales philosophisches Werk des 20. Jahrhunderts.

Ernst Bloch 1948 wurde ihm der Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Leipzig angeboten. Im Jahr darauf übersiedelte er im 64. Lebensjahr dorthin. 1955 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW). Damit war er quasi zum Staatsphilosophen der DDR avanciert.

Doch der ungarische Volksaufstand 1956 brachte den überzeugten Marxisten Bloch auf Gegenkurs zum SED-Regime: Seine letzte Vorlesung am 17. Dezember 1956 behandelte die „Probleme der Fortentwicklung des Marxismus nach Marx“, für die Partei galt der historische und dialektische Materialismus jedoch als unveränderbar und abgeschlossen.

In der Bundesrepublik Deutschland nahm Bloch, inzwischen hochbetagt, eine Gastprofessur an der Eberhard Karls Universität Tübingen an. 1967 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels,[13] 1970 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Ludwigshafen verliehen.

Ernst Bloch starb am 4. August 1977 in Tübingen. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Tübinger Bergfriedhof.




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