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François Mitterand
François Mitterand
französischer Staatsmann und Premier (1916 - 1996)

François Mitterand wurde am 26. Oktober 1916 als fünftes von acht Kindern im westfranzösischen Jarnac geboren.

François Mitterand war ein bedeutender französischer sozialistischer Politiker des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Er war der erste Sozialist an der Spitze der Republik verfolgte einen Kurs der wirtschaftlichen und politischen Integration in ein zusammenwachsendes Europa.

François Mitterand wurde am 10. Mai 1981 zum französischen Staatspräsidenten gewählt und im Jahr 1988 für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt.

Mitterand galt als Machtmensch, der Macht wollte und sie auch auszuüben vermochte. Allein deshalb wechselte er mehrmals seine Überzeugungen. François Mitterand regierte im Stile eines Monarchen, der sich als allgegenwärtiger "Über-Premier" gebärdete.

Charles de Gaulle

Nach der Befreiung 1945 entschied sich der junge Anwalt für die Politik. Als Vorsitzender einer kleinen Mitte-Links-Partei wurde er bis 1958 elfmal Minister, bis die Wahl von Charles de Gaulle seiner Karriere ein Ende setzte.
Es begann die Zeit der Opposition, in der Mitterand den General und dessen Verfassung heftig bekaämpfte.

Die politische Entwicklung in der CSSR übte eine weit über die Landesgrenzen hinausgehende wirkung aus und erfaste auch Frankreich. Mitterand begriff damals wohl zum erstenmal die Möglichkeit einer Volksfront, die mehr als nur ein Wahlbündnis mit den Kommunisten war. Er erklärte seine Solidarität mit der KPC und dem Prager Frühling und bekannte sich zum demokratischen Sozialismus.

Zum Sozialisten wurde erst spät - mehr als Taktik denn aus Überzeugung. 1971 gründete er die Parti Socialiste. Zehn Jahre später im dritten Anlauf am 21. Mai 1981 in den Elysee-Palast ein. Die Macht errang er mit Hilfe eines Links-Bündnisses.

1981 bekam eine Volksfront aus Sozialisten und Kommunisten eine Mehrheit im Parlament und Mitterand als Präsidenten. Mitterand begann nach seiner Wahl zum Präsidenten ein innenpolitisches Reformprogramm. Die Hoffnungen waren damals gross, doch das Links-Experiment mit vier kommunistischen Ministern wurde zum wirtschaftlichen Desaster. Wie vorhergesagt, verstaatlichten sie die Wirtschaft und wie vorhersehbar geriet das zum vollständigen Desaster. Am Ende schrieben alle Wirtschaftsbereiche rote Zahlen und die Franzosen mussten sich aufgrund Devisenbewirtschaftung selbst bei ihren Urlaubsreisen einschränken.

Sein Kulturminister Lang wirkte maßgeblich am Wahlsieg von Mitterrand bei der Präsidentschaftswahl 1981 mit und war dann von 1987 bis 1988 in der Partei als nationaler Sekretär für Kultur und Jugend und später als Minister für Bildung und Kultur tätig. Einer weiten Öffentlichkeit wurde er aber vor allem durch seine Ministerämter bekannt.

Charakteristisch für Mitterrands stadtplanerische Großprojekte ist der Verweis auf historische Formen oder die Geschichte des Ortes. François Mitterand arbeitete an der Gestaltung eines modernen Paris und ließ dazu moderne zahlreiche Bauprojekte durchführen, welche die Stadt moderniesieren sollten. Das berühmteste Bauprojekt war die Pyramide im Innenhof des Pariser Louvre. Die gläsernen Pyramide, die transparente Rauten-Konstruktion des US-Chinesen Ieoh Ming Pei mag in mehrfacher Hinsicht ein sehr besonderes Stück Architektur sein, vor allem aber ist sie eines jener Symbole, mit denen sich der Anfang 1996 verstorbene französische Staatspräsident François Mitterrand ein Denkmal setzte.

1988 gewann er die Präsidentschaftswahlen zum zweiten Male. Es folgten sieben ernüchternde Jahre. Gebeutelt von einer Affärenserie wurden die Sozialisten aus der Regierung gewählt. Der Präsident musste mit der bürgerlichen Rechten zusammenarbeiten. In seiner zweiten Amtszeit war Mitterand gezwungen, mit dem Gaullisten Jacques Chirac einen konservativen Premier zu ernennen.

Mitterand hat gewußt, daß Politik auch aus symbolischen Handlungen besteht. Dennoch veränderte Mitterand wie kaum ein anderer französischer Nachkriegspolitiker die politische Landschaft Frankreichs und Europas. Er trug nach Kräften zur deutsch-französischen Aussöhnung bei und legte im Zusammenwirken mit Bundeskanzler Kohl den Grundstein für ein wirtschaftlich und politisch einiges Europa.

Der Pragmatiker Mitterand war der Überzeugung, daß die deutsche Wiedervereinigung nicht aufzuhalten sei. So trieb er den europäischen Einigungsprozeß voran, um Deutschland und desssen Einfluß in Europa zu bändigen.

Die Krönung seines Wirkens auf europäischer Ebene stellte das Maastricht-Abkommen von 1993 dar. Mit dem Maastricht-Abkommen zur Wirtschafts-, Währungs- und politischen Union Europas legte er zusammen mit Helmut Kohl die Weichen für das nun grössere Europa.

Am Ende seiner zweiten Amtszeit war Mitterand schon vom Krebs gekennzeichnet. Das Ende seiner Regierungszeit war ein Leben auf Abruf.

Nachfolger im Amt des Staatspräsidenten wurde der Gaullist Jacques Chirac.

François Mitterand starb am 8. Januar 1996 an den Folgen eines Krebsleidens.







Internet

Die Einsamkeit des Fürsten - ZEIT ONLINE
Mitterrands protziges Erbe - MERIAN





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